Freistaat Burgstein 2005

Freistaat Burgstein 2005 – Aktion Biennale Venedig

Zwischen // Welt – Grenz // Land oder Paradies Wahnsinn

„Das Projekt „Zwischen// Welt – Grenz // Land“ steht als Synonym für die Situation und die Lebensumstände der Menschen in Grenzgebieten/Grenzbereichen. Der Untertitel „oder Paradies Wahnsinn?“ ist als Fragestellung an das menschliche Unterbewusstsein zu deuten. Dieser Zugang soll neben der Betrachtung und der künstlerischen Analyse der realen Situation der Aktionsumfelder Burgstein […] und Venedig eine weiter Grundlage der künstlerischen Auseinandersetzung mit den heimlichen Ängsten der Menschen sein.“  (Amtsblatt Nummer 32/VI/2005, 3)

Vorweg: … in der Nacht nach der Biennale antwortete Matthias Walch auf meine Frage, was ihm im heurigen Freistaat Burgstein am meisten imponiert habe, mit dem Satz: „… dass wir jetzt alle wieder zusammen sind.“

Das Konzept: Asyl für den Freistaat Burgstein auf der Biennale von Venedig, KünstlerInnen inszenieren sich als Kunst – ein Bild drängt sich auf, es ist ein Dialog, Kommunikation fungiert als Schlüssel. Ich bin diejenige, die sich positioniert, die voranschreitend eindringt, ungeschützt Platz schaffend die Wege ebnet.

Ein Eindruck: Gedämpfte Laute, sie nähern sich. Sakrale Stimmung, wortlos. Die ersten Fußabdrücke werden dokumentiert. Eine fremde Frau drängt in meinen Raum. Jemand kommt hinter mich. Viel zu nahe. Viel zu lange. Haut an Haut, ich kann ihn (?) spüren. Auch sie (!) ist noch da. Alles ist warm. Die Bedeutung von Zeit verschwindet.

Resümee: 24 von 30 Staaten haben unserem Asylantrag stattgegeben. Lachen liegt in der Luft.


Fotos: Thomas Schafferer