KREUZWEG | Interpretationen von Lisa Krabichler & Peppi Spiss

Vernissage: Mittwoch, 28. September 2022, 19.00 Uhr
Bischofshaus der Diözese in Innsbruck, Domplatz 5
Begrüßung: Bischof Hermann Glettler
Die KünstlerInnen sprechen zu ihren Bildern

Ausstellungsdauer: 29. September bis 29. Oktober 2022
zu den Öffnungszeiten der Bischofskanzlei: Mo. bis Fr., 8.00 bis 12.00 Uhr, Di., Mi., Do, 13.00 bis 15.00 Uhr
Kontakt Bischofsbüro, www.dibk.at, Tel. 0512 583123 1904

 

Zur Ausstellung:
Die Interpretationen des Kreuzwegs der beiden freischaffenden KünstlerInnen Krabichler & Spiss sind trotz des gemeinsamen Inhaltes auf vielen Ebenen konträr gearbeitet.
Krabichler komprimiert in ihrem Zyklus den Leidensweg unter dem Titel „Hoffnung lebt“ auf „nur“ fünf Bilder im Format von je 100 x 70. Malerisch und narrativ fokussiert sie auf Emotionen und Mensch-Sein. Über Formen und Farben taucht sie in den physischen Akt des Sterbens ebenso ein wie in die spirituelle Ebene des (Über)Lebens. Stark abstrahierte Sujets erinnern an Microsequenzen von Anatomie, Anklänge an Inkarnat rückt den Menschen in den Mittelpunkt. Reale Anklänge sind in nahezu monochrome Hintergründe aus kostbar wirkender Elfenbeinfarbe eingebettet – eine Reminiszenz an mittelalterliche Goldgründe, die der Kennzeichnung „wahrer“ Räume gelten, in sakrale Sphären führen, die Krabichler ein persönliches Aufweichen dieser Bedeutungsebenen im Sinne eines „Ins-Leben-Führen“ sind. Nicht zufällig verschwinden Formen im Grund, bleiben Übergänge zwischen Raum und Körper unscharf, schält sich nach Übermalungsprozessen nur das Wesentliche heraus.
Spiss hingegen erfasst den Kreuzweg unter dem Begriff „Im Kreuz ist das Heil“ als Zyklus von 15 Bildern in grafischer Qualität, geschaffen in einer eigenständig erdachten Technik des Holzschnitts (Seine Druckstöcke sind mit der Motorsäge geschnitten; in der Ausarbeitung seiner Bilder staffelt Spiss mehrere Drucke übereinander, bringt Frottagen ein und überarbeitet mit malerischen und grafischen Mitteln.) Beim Kreuzweg handelt es sich um die reduzierte Grafik des griechischen Kreuzes, dessen inne liegendes Konstruktionsprinzip ein „Weiterleben/Weiterwachsen“ in alle Richtungen impliziert. Individuell entsprechend der thematisierten Station bearbeitet, im Besonderen auf unterschiedliche Dichtegrade, die sich aus variierenden Arbeitsgängen ergeben, auf Oberflächenwirksamkeit, die primär der letztgültigen Schicht geschuldet sind und auf Farbe fokussierend. Letzterem galt besonderes Augenmerk. Farbe ist für Peppi Spiss unmittelbar mit Emotionen verbunden, mittels Farben will er sich bis in die kleinsten Nuancen seiner Empfindungen ausdrücken.